Historie

Unsere Jugendhilfeeinrichtung ‘Hermann Bödeker’ trägt nicht nur seinen Namen, sondern erinnert auch an die Person des ehemaligen 1. Pastors der Marktkirche und an sein soziales und pädagogisches Wirken. Seine Motivation und Grundhaltung haben nach wie vor für uns Bedeutung. Hermann Bödeker verstand es, den im 19. Jahrhundert durch die Industrialisierung benachteiligten jungen Kindern und ihren Familien neue Lebens- und Hilfemöglichkeiten zu schaffen.

Trotz des geschichtlichen Wandels behalten Hermann Bödekers christliche Grundhaltungen weiterhin Gültigkeit. Sie haben auch für unsere Arbeit nach wie vor Bedeutung, wobei heute weniger die materielle als vielmehr die emotionale Not der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund steht. Sie ist die Basis für einen Erziehungsprozess, der die vorhandenen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen fördert und durch Zutrauen und Ermutigung das Selbstwertgefühl und den Willen zur Übernahme sozialer Verantwortung stärkt. In diesem Prozess versuchen wir mit den Kindern einen Weg zu gehen, auf dem wir "Hand in Hand" einander Sinn erschließen und Lebensfreude schenken.

 

Zur Person Hermann Bödekers

 

15.05.1799
Geburt Hermann Wilhelm Bödeker in Osnabrück.

1807 - 1817
Lehrer am Ratsgymnasium Osnabrück.

bis 1824 
Studium der Theologie in Göttingen.

dann 
Hilfsprediger in der Marktkirche Hannover.

1839
Erster Geistlicher in der Marktkirche Hannover.

1851
Senior des Geistlichen Stadtministeriums. (entspricht heute dem Superintendent)

14.01.1875 
Tod Senior Bödeker.

 

 

 

Zur Einrichtung

1864 
Gründung des Krippenvereins.

1881 
Planung der Warteschule

1883 
Vereinsgründung Bödeker-Krippe und Einweihung der Einrichtung.

1883 - 1919 
Aufnahme der Arbeit durch Diakonissen. Tägliche Betreuung von bis zu 60 Tageskindern im Alter zwischen sechs Wochen und zweieinhalb Jahren in der Warteschule und zwischen 6 und 14 Jahren im Kinderhort.

1910 
Bau eines neuen, größeren Gebäudes an gleicher Stelle.

1. Weltkrieg 
Zwischen 1914 und 1918 auch Unterbringung von Flüchtlingen. Rückgang der Kinderzahlen durch Arbeitslosigkeit und Verarmung der Eltern.

1919 - 1933 
Umbau der Einrichtung für Heimkinder. Bis zu 150 Kinder, davon 70 Heimkinder, werden von Diakonissen, Kinderpflegerinnen und Kindergärtnerinnen betreut.

1924 
Erstmalige Installation von elektrischem Licht und einer Waschmaschine

1933 
50jähriges Bestehen. Zuweisung einer Spielwiese mit Liegehalle für die Kinder bei Regen.

1936 
Das erste Auto

1933 -1945 
Während des Nationalsozialismus besteht die Einrichtung weiter. In der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober 1944 wird das Haus durch Bombenhagel und Feuer vollständig zerstört. Alle Kinder und Erwachsenen überleben diese Nacht im gegenüber liegenden Bunker. Danach erfolgt eine vorübergehende Einquartierung in der Kriegsschule in Walsrode.

1944 
Die Bödeker-Krippe erbt das Wohnhaus in der Friesenstraße 31

1945- 1952 
Neubeginn im Haus Friesenstr. 31

1952 
Einweihung des neu aufgebauten Hauses in der Friesenstraße 27 durch Landesbischof Hans Lilie.

1952 - heute 
Schrittweise Umgestaltung ab den 1960er Jahren in eine moderne Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung. Mehr und mehr übernehmen ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen die Arbeit. Leitung der Einrichtung ab Mitte der 60er Jahre durch eine Sozialpädagogin. Aufbau von drei familienähnlichen Kinder- und Jugendgruppen.

1986 
Schaffung einer Wohngruppe für Jugendliche und junge Erwachsene.

1992 
Ausbau des Dachgeschosses mit Besprechungs- und Therapiezimmer. Schaffung interprofessioneller Teams mit Erzieherinnen und Erziehern, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie Kinderpflegerinnen.

1998 
Einrichtung eines Hortes mit heute 30 Plätzen in der Eichstr. 43.

2000 
Umbenennung des Vereins in Evangelische Jugendhilfe Hermann Bödeker e. V. und Erneuerung des Spielhofes.

2001 
Einbau eines Blockheizkraftwerkes (BHKW).

2002 
Kauf des Hauses Eichstraße 43 zur Sicherung des Hortes.
Terrassenaufstockung in der Friesenstraße 27, somit fünf abgeschlossene Wohneinheiten und Gründung einer weiteren WG für Jugendliche.

2003 
Eröffnung der ersten Erziehungsstelle in Bad Münder.

2005 
Die 5 Gruppen im Haus erhalten neue, biblische Gruppennamen: Elia, Noah, Jona, Esther und Rahel.

2006 
Eröffnung einer zweiten Erziehungsstelle in Hannover Misburg. Erste Kontakte nach Rosenburg in Sachsen-Anhalt.

2007 
Erweiterung der Leitung, Doppelspitze. 
Kauf des Torhauses in der Petra-Kelly-Straße 72 für die Gründung einer Außen-Wohngruppe für 7 Jugendliche. 
Die Wohngruppe Rahel zieht von der Friesenstraße in ihr neues "Zuhause". 
Kauf des Hauses Holscherstraße 18 zum Zweck der Eröffnung einer Vater/Mutter-Kind-Betreuung.

2008 
Eröffnung einer ersten Vater/Mutter-Kind-Betreuung in der Holscherstraße 18. 
Start von regelmäßigen Urlaubsreisen nach Rosenburg. 
125jähriges Bestehen der Einrichtung. 
Gründung einer Kleinkindergruppe in der Friesenstraße 27 mit dem Namen Moses.

2009 
Umbau der Verwaltung und Einrichtung  eines weiteren Besprechungsraumes. 
Eröffnung der dritten Erziehungsstelle in Suthfeld bei Bad Nenndorf.

2011 
Der Mitarbeiterstamm wächst auf über 70 Mitarbeitende.

2013 
Kauf des Hauses in der Friedrich-Hebbel-Straße 1, Laatzen/OT Grasdorf zur Unterbringung einer Wohngruppe.

2014 
Die heilpädagogische Gruppe Elia zieht in ihr neues Zuhause in der Friedrich-Hebbel-Straße 1 ein. 
Schaffung einer neuen Kindergruppe mit dem Namen Lea in der Friesenstraße 27.

2015 
Ausbau eines Familienzimmers in der Friesenstraße 27 für Besuchskontakte.

2016 
Eröffnung einer vierten Erziehungsstelle in der Nähe von Hildesheim.

2017 
Eröffnung einer zweiten Vater/Mutter-Kind-Betreuung in der Holscherstraße 18.
Einrichtung eines Büros in der Holscherstraße 18 für unsere Fachberatung. 
Eröffnung einer fünften Erziehungsstelle in Lauenau.

2018

Verändrung der Leitungsstruktur:

1 Geschäftsführung,1 Controlling,2 Pädagogische Leitungen

2019

2 Wohnungen für Jugendliche (MOB) kommen zum Angebot hinzu.

2020

Ambulantes Angebot wird erweitert: SPFH (Sozialpädagogische Familienhilfe), Erziehungsbeistandschaften, Intensive Einzelbetreuung, Hilfe für junge Volljährige.

2021

Die Dienstgemeinschaft ist auf 100 MA angewachsen, es werden 65 junge Menschen stationär betreut.

2022

Es entsteht ein neues Büro für das Team der MOB und Ambulanten Hilfe in der Holscherstr.18 
Es ist auch Anlaufpunkt für unsere Care Leaver. 
Start des “Nevo” Prozesses, eine extern begleitete Organisationsentwicklung mit Beteiligung aller Mitarbeitenden.

2023

Eröffnung einer 3 MOB-Wohnung. 
Erweiterung des Angebotes durch Übernahme der Kleinsteinrichtung “Kinderheim-Lüdersfeld”, mit 2 Wohngruppen. 
Die 3te Pädagogische Leitung kommt dazu. 
Nun 83 stationäre Plätze Mitarbeitendenzahl steigt auf 130.

2024

Zum Ende des Jahres eine leichte Veränderung in der Leitung. 
Neues Team: Ein Geschäftsführer und eine Kfm. Leitung.